Den Tätigkeitsbericht 2024 als ganzes herunterladen:

Das IFGK hatte im Berichtszeitraum weiterhin 12 aktive Mitarbeiter*innen: Sie sind Martin Arnold, Christian Büttner, Anne Dietrich, Reinhard Eismann, Albert Fuchs, Kevin Kaisig, Gudrun Knittel, Barbara Müller, Julia Nennstiel, Achim Schmitz, Christine Schweitzer und Ulrich Wohland.

Aktivitäten von IFGK-Mitarbeiter*innen

Martin Arnold: Die Kampagne Wehrhaft ohne Waffen ist weiterhin sein vorrangiges Anliegen. Er arbeitet in der Steuerungsgruppe und mehreren WoW-AGs mit. Die neue Regionalgruppe Essen hat durch diverse Workshops neue Mitglieder gewonnen und in Gesprächen mit dem Oberbürgermeister, Vertretern des DGB und des ASB positive Kontakte zu wichtigen Akteuren in der Stadt aufbauen können.
Er ist weiterhin in der Flüchtlingsarbeit, der Essener Bürger*inneninitiative Mobilität~Werk~Stadt, im lokalen Friedenskreis im Forum Billebrinkhöhe, bei der Initiative Sicherheit neu denken, für die
„Entdeckung der Arche“ -Gemeinschaft (Gründer: Lanza del Vasto) sowie im Vorstand der Stiftung Kraft der Gewaltfreiheit engagiert und arbeitet im Redaktionsteam der neuen Online-Zeitschrift
„gewaltfreieaktion.de“ (s. u. Projekte) sowie im Beirat der neuen KräftigeGüteStiftung.de mit, die sich für mehr Güte / Gewaltfreiheit in den Bereichen Polizei, Strafjustiz, Innenpolitik und Diplomatie einsetzt.

Christian Büttner führte den Relaunch der IFGK-Website durch und betreut sie derzeit. Er liest Veröffentlichungen des IFGK und gibt dazu Rückmeldung. Er arbeitet beim Projekt „gewaltfreie aktion“ mit.

Anne Dietrich ist als Friedensfachkraft des Regionalprogramms Burundi, Ostkongo und Ruanda des Zivilen Friedens der GIZ in Bujumbura/ Burundi eingesetzt und unterstützt die dortigen Partnerorganisationen in der Trainingsarbeit für Gewaltfreie Konflikt-Transformation, bei der Suche nach internationalen Partnern und im Verfügbarmachen von Materialen zum Thema Gewaltfreiheit in französischer Sprache. An Aktivitäten des IFGK nimmt sie eher online teil. Sie hat in der Konferenz “Soziale Verteidigung auf dem Prüfstand” des IFGK ihre Arbeit „Subversive Love – Towards Needs Oriented Systemic Conflict Transformation“ vorgetragen und zur Dokumentation eingereicht.

Reinhard Eismann: Von Beginn an war und ist Reinhard Eismann kontinuierlich bei der Online-Ge- sprächsrunde „Demonstrieren und was dann?“ dabei, die sich Anfang 2024 nach den Demonstratio- nen gegen die AfD gründete. Im Sommer 2024 erbrachte er für die Gesprächsrunde eine Serviceleis- tung in Form eines sich selbst erteilten Arbeitsauftrages (Auswertung einer MDR-Dokumentation zu der Frage: Was wäre, wenn die AfD in Thüringen/Sachsen an die Macht käme).
Für die Stiftung Kraft der Gewaltfreiheit gab er als Mitglied des Stiftungsrates zu drei im Berichtszeit- raum eingereichten Förderanträgen ausführliche Stellungnahmen/individuelle Voten ab.
Anfang September 2024 nahm er an der Online-Konferenz „Civilian-Based Defence put to the Test – Current Issues and Practical Challenges“ teil.
Reinhard Eismann ist weiterhin Mitglied im Initiativkreis der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ und brachte sich dort bei den allgemeinen Beratungen ein.
Zu den allgemeinen friedenspolitischen Aktivitäten gehörten die Teilnahme an der Jubiläums-Jahrestagung „40 Jahre Werkstatt für Gewaltfreie Aktion“ (April 2024), an der Tagung „Nuclear Ice Age? und How to Deal with Nuclear Threats in Europe?“ der Evangelischen Akademie Loccum (Juni 2024) und der Jubiläums-Konferenz „30 Jahre Trägerkreis Atomwaffen abschaffen – bei uns anfangen“

Kevin Kaisig ist Redakteur bei gewaltfreieaktion.de (s. Projekte unten). Anfang September 2024 nahm er an der Konferenz „Civilian-Based Defence Put to the Test“ teil. Der Vortrag „The Shanti Sena Perspective on Civilian-based Defence today: Explorative Reflections” erschien in schriftlicher Form im Hintergrund- und Diskussionspapier des BSV zur Konferenz. Kevin Kaisig arbeitet an seiner Promotion und forscht zu zivilen Friedensarmeen im Kontext der gewaltfreien Transformation von Landkonflikten. Schwerpunkte sind entsprechende Erfahrungen im globalen Süden, v.a. in Indien und Kolumbien. In München engagiert er sich für die Friedens- und Menschenrechtsorganisation Peace Brigades International (pbi) und moderiert den „Eine-Welt-Report“ bei Radio Lora. In der Interviewsendung kommen Vertreter*innen der organisierten Zivilgesellschaft und sozialer Bewegungen sowie Aktivist*innen zu Wort.

Dr. Barbara Müller hat im Jahr 2024 das Manuskript ihre neuen Buches „Kämpferische Demokratie. Militärische Besetzung und gewaltlose Befreiung des Ruhrgebiets 1923-1925“ fertiggestellt. Das Buch ist im Februar 2025 bei Irene Publishing erschienen und kann auch beim BSV bestellt werden. Weiterhin ist sie als Geschäftsführerin Ansprechpartnerin und für die Finanzen und das Vereinsrechtliche zuständig sowie derzeit in der Nachwuchssuche und Forschungsberatung tätig.

Julia Nennstiel schreibt in Aarhus eine Promotion zum Thema Soziale Verteidigung begonnen. Gleichzeitig arbeitete sie weiter an einem Arbeitspapier für das Projekt „Soziale Verteidigung weiterdenken: Neue Erkenntnisse und offene Fragen aus der internationalen Forschung der letzten dreißig Jahre zu zivilem Widerstand“.

Dr. Achim Schmitz unterrichtete in Krefeld verschiedene Deutschkurse. Er setzte seine Seminare an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf-Kaiserswerth fort (Soziologie, Kommunikation und Teamarbeit).
Weiterhin sind die Soziale Verteidigung und die Unterstützung von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren im Krieg seine friedenspolitischen Schwerpunkte – mit einer Rede zum Ostermarsch in Krefeld und mit Informationsveranstaltungen.
Im Versöhnungsbund war er weiterhin aktiv in der Kommission Friedensbildung.

Dr. Christine Schweitzer: Neben ihrer Arbeit als Geschäftsführerin des BSV ist sie als Mitarbeiterin des IFGK weiterhin Redaktionsassistentin und Redakteurin für die Zeitschrift Friedensforum (www.friedenskooperative.de). Sie hat im Berichtsjahr verschiedene Artikel zum Thema Soziale Verteidigung, Ziviles Peacekeeping und Ukraine-Krieg verfasst und über diese Themen auch referiert. Im Zusammenhang des Projekts, das sie 2022 mit Julia Nennstiel angestoßen hatte, ist ein Arbeitspapier zu dem Thema Unbewaffneter Ziviler Schutz und Soziale Verteidigung entstanden. Das Papier wird im März 2025 veröffentlicht.
Im IFGK ist sie für die Mitglieder- und Interessent*innenverwaltung zuständig und unterstützt bei Bedarf beim Editieren von Arbeitspapieren und der Websitepflege.


Studientage und Mitgliederversammlung
2024 hat das IFGK einen (erneut hybriden) Studientag durchgeführt, und zwar am 6. April 2024 in Kooperation mit der Magdeburger Gruppe des Versöhnungsbunds. Das Programm kann hier nachgelesen werden: https://www.ifgk.de/forschung-und-projekte/studientage/
2024 wurden zwei Mitgliederversammlungen abgehalten: Eine am Vortag des Studientags und eine Online-MV am 15.11.24.


Tagung zu Sozialer Verteidigung
Das IFGK war Mitausrichter einer internationalen Tagung zu Sozialer Verteidigung unter dem Titel
„Civilian-Based Defence Put to the Test. Current Issues and Practical Challenges“. Sie fand am 6.-7. September 2024 online statt. Mitveranstalter waren der Bund für Soziale Verteidigung und die Kampagne WoW. Der Vorbereitungskreis bestand aus David Scheuing, Nele Anslinger, Nicklas Böhm und Christine Schweitzer, zeitweilig war auch Barbara Müller mit dabei. Die Tagung sollte eigentlich in Bielefeld stattfinden, aber ein Antrag des IFGK zur Finanzierung bei der Deutschen Stiftung Friedensforschung wurde nicht rechtzeitig entschieden, sodass wir auf das Internet ausweichen mussten. Eine Dokumentation der Tagung als Hintergrund- und Diskussionspapier ist fertig und als Hintergrund- und Diskussionspapier (in englischer Sprache) beim BSV erhältlich.


Mitgliedschaften
UCP/A Community of Practice (CoP)
Das IFGK ist 2024 Mitglied geworden in einem neu gegründeten internationalen Netzwerk von Organisationen, die sich um Unbewaffnetem Zivilen Schutz befassen: https://www.ucpacommunityofpractice.org/ Christine Schweitzer verfolgt die Arbeit und nimmt an Treffen teil.

War Resisters‘ International
Zwischen dem 10. und 22. Juni 2024 fand das E-Ratstreffen statt.
Am 8.11. fand die jährliche MV des Fördervereins der WRI online statt. Dieses Jahr wurden nach einer längeren Pause von David Scheuing und Christine zwei Spendenmailings ausgesandt, die etwas Geld (kleine vierstellige Summe) erbracht haben.
Das IFGK wird bei den WRI von Christine Schweitzer vertreten. Sie ist auch Vorsitzende des Fördervereins.

Plattform Zivile Konfliktbearbeitung
Da gab es 2024 keine Aktivität unsererseits.


Neue Publikationen
Roland Bleiker: Gewaltfreier Kampf und die Revolution in Ostdeutschland. Aus dem Englischen von Ingrid von Heiseler. Mit einem Nachwort von Eberhard Bürger, IFGK Arbeitspapier Nr. 28, Februar 2024

Christine Schweitzer: Unarmed Civilian Protection. Lessons for Planning for Social Defence, AP 29, February 2025, und die deutsche Fassung:

Unbewaffneter ziviler Schutz. Anregungen für die Planung von Sozialer Verteidigung, AP 30, Februar 2025

Ein weiteres Arbeitspapier zum Thema „Interacting with Security Forces. Challenges and Chances for Avoiding Violent Repression in Social Defence“ wird von Julia Nennstiel fertiggestellt.


Projekte
„Soziale Verteidigung weiterdenken“
Das Projekt „Soziale Verteidigung weiterdenken: Neue Erkenntnisse und offene Fragen aus der internationalen Forschung der letzten dreißig Jahre zu zivilem Widerstand“ von Julia Nennstiel und Christine Schweitzer ist aus Gründen der Arbeitsüberlastung nicht wie geplant zu Ende geführt worden. Es sind aber zwei Arbeitspapiere daraus entstanden, die 2025 erscheinen.

Gewaltfreie Aktion
Das Nachrichten- und Meinungsportal ist seit April 2024 online und berichtet über die Praxis gewaltfreier Bewegungen. Das Portal rückt Menschen in den Vordergrund, die sich für eine gerechtere Zukunft einsetzen und ihr Umfeld in diesem Sinne aktiv gestalten. Denn diese Menschen, Gruppen und Bewegungen sind Impulsgeber für soziale Verbesserungen, für Gleichberechtigung, für die Bewahrung der Umwelt, für Dialog und konstruktive Konfliktaustragung, auch im Angesicht von Gewalt. Auf dem Portal stehen inzwischen über 45 Artikel frei zugänglich zur Verfügung. Vorbilder sind das seit 2009 bestehende US-amerikanische Newsportal „Waging Nonviolence – People Powered News & Analysis“ und die deutschsprachige Zeitschrift „gewaltfreie aktion – Vierteljahreshefte für Frieden und Gerechtigkeit“ (1969-2010). gewaltfreieaktion.de stellt ein wichtiges Bildungsprojekt dar. Indem wir Erfahrungen mit gewaltfreiem Handeln vermitteln, sammeln und reflektieren, schaffen wir einen Raum für Dialog und gesellschaftlichen Austausch, einen Raum für Bildung in gewaltfreier Konfliktaustragung und demokratischer Teilhabe. Die IFGK- Mitglieder Christian Büttner, Martin Arnold und Kevin Kaisig wirken bei dem Projekt mit.

Bibliografie zu Gewaltfreier Aktion
Die von Reiner Steinweg erstellte Bibliografie deutschsprachiger Literatur zu Gewaltfreier Aktion, Sozialer Verteidigung und Zivilem Ungehorsam soll aktualisiert und dann fortlaufend gepflegt werden. Dafür ist ein Unterstützungsantrag an die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) in Vorbereitung. Kevin Kaisig hat den Antrag ausgearbeitet, ist allerdings aktuell aus zeitlichen Gründen nicht in der Lage, den Antrag nach Rückmeldung vonseiten der DSF zu überarbeiten. Hier wird eine Person gesucht, die einspringen kann.

Neue Website
Das IFGK musste mit seiner Domain umziehen, weil der Host der Website seine Tätigkeit einstellt. Wir sind zu einem anderen Anbieter umgezogen; Christian Büttner hat die neue Seite gestaltet.