Studientage

Ein bis zwei Mal im Jahr tauschen sich die Mitarbeiter*innen des IFGK über die Entwicklung ihrer Projekte aus oder geben interessierten Forschenden die Möglichkeit über ihre Arbeit zu berichten. 

Studientag April 2023

Am Samstag, den 1. April 2023 fan in Heidelberg der Studientag des IFGK in Zusammenarbeit mit der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion statt. Rund 30 Menschen nahmen online oder vor Ort teil. Trotz krankheitsbedingtem Ausfall einer Referentin tauschten sich die Teilnehmenden über spannende Inputs aus.

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Studientag 2021 in Essen

Unser Studientag am vergangenen Samstag, den 18.9.2021, konnte insgesamt ungefähr 30 Teilnehmer*innen verzeichnen; die Mehrheit vor Ort im Vielrespektzentrum, bis zu zwölf Teilnehmer*innen im Zoom.
Am Tag zuvor fand die jährliche Mitgliederversammlung des IFGK statt; ebenfalls „hybrid“.

Die Vorträge des Studientags in Essen:

„Psychosoziale Personalbegleitung für Fachkräfte des Zivilen Friedensdienstes: Von der Duty of Care zur Culture of Care“
Dr. des. Daniela Pastoors, Marburg/Minden

Friedensarbeit ist Beziehungsarbeit. Und Friedensarbeit braucht Begleitung. Genauso brauchen auch Friedensfachkräfte Begleitung, um diese Arbeit leisten zu können. Auf diesen Prämissen aufbauend, beschäftigt sich diese Forschungsarbeit mit einer der Grundbedingungen, die zum Gelingen von Friedensarbeit beitragen. Untersuchungsfeld ist der Zivile Friedensdienst und im Fokus steht die Frage, auf welche Weise ZFD-Fachkräfte selbst unterstützt und psychosozial begleitet werden. Der Beitrag beleuchtet die unterschiedlichen Paradigmen, die hinter einer reinen Fürsorgepflicht – einer Duty of Care – und einer umfassenden Culture of Care stehen, diskutiert den Zusammenhang zur Culture of Peace und schlägt den Bogen zu grundlegenden Herangehensweisen in der Konfliktbearbeitung.

„Der Internationale Strafgerichtshof im Spannungsfeld zwischen Frieden und Gerechtigkeit – eine Arbeit im Grenzbereich zwischen politischer Theorie, Rechtsphilosophie und Internationalen Beziehungen.”
Anne-Linde Buck, Politologin, Berlin
Als der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag (IStGH) beispielsweise 2005 gegen Verantwortliche des Bürgerkrieges in Nord-Uganda Haftbefehle ausstellte, befürchteten betroffene Opfergruppen, dies werde Friedensverhandlungen torpedieren, weil dabei die tatverdächtigen Warlords ihre Ergreifung befürchten müssten, und der IStGH verlängere so den Krieg. Darf oder muss der IStGH, „um Gerechtigkeit walten zu lassen“, Friedensprozesse gefährden? Darf oder sollte sich der IStGH, wenn die Ergreifung Tatverdächtiger unwahrscheinlich ist, um politischer Ziele willen zurückzuhalten? Welche Möglichkeiten bieten die Statuten unter Einbeziehung der inzwischen gewonnenen Erfahrungen?

„Jai Jagat – eine Bewegung aus Indien in der Tradition Gandhis“
Kurt Luckhardt, Köln und Julius Reubke, Köln

„Jai Jagat“ bedeutet Wohlbefinden für alle. Rajagopal, einer der führenden Gandhianer in Indien, hat 2014 dazu aufgerufen, sich 2020 einem weltweiten Marsch für Frieden und Gerechtigkeit zur UNO nach Genf anzuschließen. Am 2.10.2019, Gandhis 150tem Geburtstag, sind die Freunde aus Indien aufgebrochen und in 6 Monaten bis nach Armenien gekommen, wo sie vom Parlament mit frenetischem Beifall empfangen wurden. Ein neues, weltweites Forum ist für den 21.9.-2.10.2021 geplant.
Kurt Luckhardt ist einer der Organisatoren von den Freunden von Ekta Parishad e. V., die den Marsch durch Deutschland planten. www.jaijagatinternational.org

Workshop „Sicherheit neu denken im kritischen Dialog der Bewegung“
im Rahmen von: Sicherheit neu denken – Essener Woche –
Von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik

Die Initiative Sicherheit neu denken (www.Sicherheitneudenken.de) hat ein Szenario vorgelegt, wie Frieden nach außen und nach innen nachhaltig aufgebaut werden kann. Damit stellt sie Gruppen und Organisationen der sozialen Bewegungen sowie Kirchen herausfordernd die Frage, ob sie ihr beitreten oder wie sie sich sonst zu ihr verhalten wollen. Im Workshop bringen Expert*innen Pro und Kontra zur Sprache und die Teilnehmenden werden eingeladen, sich selbst eine Meinung zu bilden, unter anderem zu „Friedens- versus Sicherheitslogik“ sowie „Lernen von Ökologie- und Friedensbewegung“.

Mitwirkende:

  • Ralf Becker, Diemelstadt, Koordinator der Initiative Sicherheit neu denken;
  • Dr. Cornelia Mannewitz, Rostock, Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen;
  • Dr. Martin Arnold, Essen, Vorstand IFGK;
  • Georg Nesselhauf, Essen, Moderator des Runden UmweltTischs Essen (RUTE);

Bestandsaufnahme von Quellen zum Afghanistankrieg und Evaluation des Afghanistaneinsatzes der NATO unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Rolle

Bernd Trautvetter, Friedensforum Essen

Der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan nach zwanzig Jahren markiert das Ende einer der größten Kriegseinsätze der westlichen Staaten seit 1989. Für die Menschen in Afghanistan sind Krieg und Gewalt damit nicht zu Ende. Trotzdem oder deshalb ist es an der Zeit, den Überfall auf Afghanistan 2001 und seine Folgen im Rückblick zu dokumentieren und die Frage zu stellen, was wir aus ihm lernen können – auch im Hinblick darauf, dass die Politik militärische Einsätze in aller Welt weiter betreibt. Der Förderverein Frieden (Träger des Netzwerks Friedenskooperative) hat beschlossen, eine Bestandsaufnahme von wichtigen Quellen zum Afghanistankrieg durchführen zu lassen. Materialien zum Afghanistankrieg, auch international, sollen gesichtet und ausgewählt und auf der Seite der Netzwerks Friedenskooperative verlinkt werden. Zu verschiedenen Themen, nach denen das Material geordnet werden wird, soll zusätzlich jeweils eine Zusammenfassung von bis zu 15.000 Zeichen erstellt werden. Zu den Themen gehören geschichtliche Hintergründe (Kolonialzeit, Sowjetische Besatzung), Entstehung und Ablauf des Krieges, die verschiedenen Akteure und ihre Interessen, die Situation im Land (Kriegsfolgen, Regierung, Ökonomie, Menschenrechte, humanitäre Situation usw.), Wahrnehmung und Narrative des Krieges und Positionierung zu ihm in Deutschland und international, Aktivitäten von Staat und Zivilgesellschaft jenseits des Bundeswehreinsatzes (EZ und humanitäre Hilfe, Friedensbewegung usw.), Vorschläge und Projekte der Zivilen Konfliktbearbeitung, Evaluationen des Einsatzes in Bezug auf die proklamierten Ziele und ein Ausblick.

Das Projekt wird finanziert mit Mitteln des Projektes „Monitoring für Kriegsprävention und Zivile Konfliktbearbeitung“, in dessen Rahmen seit dem Tod von Andreas Buro im Jahre 2016 keine Veröffentlichung mehr erschienen ist. Mit der Durchführung des Projekts beauftragt wurde das Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung; Durchführende ist dessen Mitarbeiterin Dr. Christine Schweitzer. Das Projekt soll Ende November 2021 abgeschlossen sein.

Falls jemand von Euch wichtige Quellen kennt, die auf jeden Fall berücksichtigt werden sollen, freut sich Christine über einen Hinweis an: cschweitzerIFGK(at)aol.com.

Studientag: 16. November 2019 in Essen

Am Vorabend traf sich das IFGK auch zu seiner Mitgliederversammlung. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wieder gewählt (Achim Schmitz, Martin Arnold und Barbara Müller). 

Ziviles Peacekeeping: Dokumentationen zu Guter Praxis

Nonviolent Peaceforce hat einen Prozess begonnen, bei dem es darum geht, „gute Praktiken“ (good practices“ im Feld des unbewaffneten zivilen Schutzes von Menschen in Krieg und Krisen zu dokumentieren. Nach der im IFGK erschienenen Studie „Wielding Nonviolence“, hrsg. von Ellen Furnari, sind insgesamt sechs regionale Workshops geplant. Der erste dieser Workshops fand im Dezember 2017 in Manila statt, der zweite im Juni 2018 in Beirut, der dritte im November 2018 in Nairobi. Vertreter*innen verschiedener Organisationen, die in der jeweiligen Region im Feld des zivilen Peacekeepings aktiv sind, kamen in den Workshops mit Wissenschaftler*innen zusammen und tauschten sich über ihre Erfahrungen aus. 

Die Dokumentationen der ersten beiden Workshops wurden von IFGK-Mitarbeiterin Dr. Christine Schweitzer erstellt. Eine Kurz- und eine Langfassung der Berichte sind jetzt bei Nonviolent Peaceforce auf deren Website abrufbar.

Und zu Zivilem Peacekeeping gibt es noch eine neue Studie auf unserer Website: Die ersten Forschungsergebnisse einer Untersuchung, die Outi Arajärvi bei Nonviolent Peaceforce im Südsudan durchgeführt hat. Dort ging es um die Kompetenzen, die Friedensfachkräfte mitbringen oder entwickeln müssen, um ihre Arbeit gut zu tun. Die vollständige Studie wird voraussichtlich später in diesem Jahr 2019 erscheinen. Outi Arajärvi hatte die Studie auf unserem vergangenen Studientag (s. weiter unten auf dieser Seite) vorgestellt. Hier geht es zu der PDF ihrer Studie.

Studientag des IFGK 2018 in Köln

Am 17. November 2018 fand – in Kooperation mit dem Bund für Soziale Verteidigung – der diesjährige Studientag des IFGK in Köln statt. Rund 25 Teilnehmer*innen hörten fünf Vorträge zu verschiedenen Themen und Projekten – von Vermittlungsbemühungen in Afghanistan bis zu Zivilem Peacekeeping im Südsudan, vom Ruhrkampf bis zu gewaltfreien Ansätzen im Religionsunterricht und dem neuen Projekt von Barbara Müller „Wohin willst Du Deutschland?“ Ein Bericht des Studientags ist jetzt fertig und kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Einer der Vorträge auf dem Studientag handelte von einer Studie, die Outi Arajärvi bei Nonviolent Peaceforce im Südsudan durchgeführt hat. Es geht um Kompetenzen, die diejenigen mitbringen oder entwickeln müssen, die als Friedensfachkräfte bei Nonviolent Peaceforce arbeiten. Die vollständige Studie ist als Arbeitspapier 27 erscheinen.

Das IFGK trauert um sein Mitglied Roland Vogt

Roland Vogt, Pazifist und Grüner der ersten Stunde, ist am vergangenen Pfingstwochenende verstorben. Das IFGK trauert um sein langjähriges Mitglied. Roland war uns und dem Bund für Soziale Verteidigung eng verbunden. Einige von uns konnten ihn noch im April auf der Tagung des BSV in Braunschweig treffen. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Gunhild und allen Kindern und Enke

Studientag am 25.11.2017

Der Studientag am 25.11.17 hat erfolgreich mit rund 35 Teilnehmer*innen und mit vielen interessanten Diskussionen und Inputs stattgefunden.

Gewaltfreie Auseinandersetzungen mit Andersdenkenden – Erfahrungen, Anregungen, Herausforderungen

Der Studientag begann mit einem Vortrag von Martin Arnold über einen englischen Quäker, Corder Catchpool, der in den 1930er Jahren in Deutschland humanitäre Arbeit leistete und z.B. versuchte, Hafterleichterungen für oder die Entlassung von politischen Gefangenen zu bewirken.

Daran schloss sich ein Bericht von Roland Schüler vomFriedensbildungswerk Köln über ihren Umgang mit der AFD während des Wahlkampfes an: Dialog ja, aber keine öffentlichen Veranstaltungen, so lässt sich ihr Ansatz zusammenfassen.

Mine Röber vom Friedenskreis Halle berichtete via Video über ihr Projekt, mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Darüber hat sie auch einen Artikel für die Zeitschrift Friedensforum verfasst.

Nach der Mittagspause reflektierte Christoph Besemer von der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden, darüber, welche Formen des Dialogverhaltens bei der Auseinandersetzung mit politisch Fernstehenden sinnvoll sind.

Diese Vorträge und weitere Fragen wurden dann in Kleingruppen vertieft.

Es wird eine Dokumentation erstellt werden, die im neuen Jahr bei uns bestellbar sein wird und als PDF von dieser Seite heruntergeladen werden kann.

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