Forschungsprogramme und Projekte
Her stellen wir wir unsere laufenden Forschungsprojekte vor. Abgeschlossene Projekte finden Sie hier.
Laufenden Forschungsprojekte
Zweites Forschungsprojekt "SV neu gedacht und praktisch entwickelt" eröffnet
Spenden erbeten unter dem Titel des Forschungsprojektes auf das Konto des IFGK bei der Kreissparkasse Rhein-Hunsrück,
IBAN DE77 5605 1790 0014 0124 88, BIC MALADE 51 SIM
Das neue Projekt widmet sich dem Transfer der historischen Erfahrung der Ruhrbesetzung 1923 in die Konzeptentwicklung zur Sozialen Verteidigung der Zukunft. Diese historische Erfahrung und die Erfahrung des Widerstands in der Tschechoslowakei 1968 gegen den Einmarsch des Warschauer Paktes sind die beiden historischen Fälle, in denen eine Regierungen bewusst auf militärische Gegenwehr verzichtete und eine zivile Landesverteidigung gegen den militärisch einrückenden Gegner wählte.
Dabei ist die Erfahrung in Deutschland im Jahr 1923 die einer vollständigen Improvisation. Es gab weder eine Vorstellung, wie ziviler Widerstand wirken kann, noch, welche gesellschaftlichen Kräfte sich beteiligen würden und welche Wirkungen man davon erwarten konnte. Gleichwohl wurden aus der Situation heraus Richtlinien entwickelt, Handlungsanweisungen erstellt und Erwartungen formuliert. Es wurden also in hohem Maße praktische Erfahrungen gesammelt – gute wie kritische. Diese gilt es nun für die Konzeptentwicklung Sozialer Verteidigung auszuwerten und das bisherige Konzept damit zu bereichern und zu ergänzen. Umgekehrt können aus der bisherigen Konzeptentwicklung Annahmen und Hypothesen daraufhin überprüft werden, ob die historische Situation sie eher bestätigte, falsifizierte bzw. differenzierte. In diesem Projekt steht als historische Erfahrung erst einmal nur der zivile Widerstand gegen die Ruhrbesetzung 1923 im Fokus.
Im Ausblick entwickelt das Projekt einen groben Rahmen für die Aktualisierung der Konzeptentwicklung von Sozialer Verteidigung für diverse aktuelle Bedrohungsszenarien für Demokratien und zivile Gesellschaften. Das soll die Grundlage schaffen, um eine fokussiertere Aufarbeitung historischer Erfahrungen zu ermöglichen, aber auch, um aktuelle Erfahrungen mit der praktischen Entwicklung von Sozialer Verteidigung systematisch zu erfassen und zu reflektieren. Im besten Fall lassen sich aus der Systematik Forschungs- und Praxisdesigns für die Fortentwicklung von Sozialer Verteidigung für die verschiedenen Bedrohungssituationen ableiten und in nachfolgenden Projekten umsetzen.
Dem Buchprojekt folgen Veröffentlichungen zu Teilaspekten, Vorträge, oder auch Workshops, die sich aus dem weiteren Forschungsgang entwickeln werden.
Dr. Barbara Müller, Wahlenau, 27.6.2024
Soziale Verteidigung weiterdenken
Neue Erkenntnisse und offene Fragen aus der internationalen Forschung der letzten dreißig Jahre zu zivilem Widerstand.
Julia Nennstiel und Christine Schweitzer.
Ziel des Projekts ist, bestehende Konzepte und Theorien Sozialer Verteidigung auf der Basis neuerer Forschungsergebnisse zu erweitern (beziehungsweise ‚updaten). Gleichzeitig wird dadurch eine Grundlage für die Themenstellung künftiger Studien zu Sozialer Verteidigung geschaffen, die konstruktiv an den aktuellen Forschungsstand zu zivilem Widerstand anschließen. Im Sinne eines praktisch relevanten Nutzens soll das Projekt ein argumentatives Hilfsmittel bereitstellen, mit dem öffentlich-politisch zu präsentierende Vorschläge Sozialer Verteidigung leichter durch neuere Forschungsergebnisse unterfüttert und so auf eine aktuelle, solide wissenschaftliche Grundlage gestellt werden können.
Needs-based-Approach
„Exploring needs Based Approaches and Concepts of Peace in Conflict Transformation: Challenges of post-conflict state building and short comings of rights based approaches“
Durchführung: Anne Dietrich
Themen:
- – Nonviolent conflict transformation versus state building based on the monopoly of state power
- – Contemporary challenges of intra-state armed conflict and international response
- – Concepts of peace in post-conflict state building processes pursued by international actors on different levels
- – Roles and goals of civil society in the organization of communities in the aftermath of violent conflict
- – Prioritizing local human needs in international politics: global challenges of nonviolent conflict transformation
Gütekraft erforschen und verbreiten
Durchführung: Martin Arnold
In einem Forschungsvorhaben, das mehrere Projekte umfasst, wird die Gütekraft wissenschaftlich erforscht. Anschließend sollen die Hauptergebnisse in allgemein verständlicher Form (auch z.B. durch Seminare, Unterrichtsmaterialien, Filme etc.) publiziert werden. Für diese Anliegen wurde, von Martin Arnold angestoßen, 1998 die Arbeitsgruppe Gütekraft gegründet, die aus wissenschaftlich Tätigen und aus Engagierten der Bewegung besteht, s. www.guetekraft.net . Gemeinsam mit ihr hat das IFGK mehrere Forschungstage zum Thema Gütekraft durchgeführt. Auf den Studientagen des IFGK haben Gütekraft-Themen inzwischen einen festen Platz.
Das wissenschaftliche Vorhaben soll Wirkungsweisen, Reichweite und Grenzen der Gütekraft und damit das Profil dieser Dynamik und dieses Konzepts klären, u. a. mit dem Ziel, die Plausibilität für gewaltfreies, gütekräftiges Vorgehen in angemessener Weise zu erhöhen.
Abgeschlossene Projekte
Die abgeschlossen Forschungsprojekte des IFGK finden Sie in dieser Übersicht.
Monitoring Projekt Afghanistan
Die Bestandsaufnahme von wichtigen Quellen zum Afghanistankrieg 2001-2021 und Evaluation des Afghanistaneinsatzes der NATO unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Rolle hat der Förderverein Frieden (Träger des Netzwerks Friedenskooperative) durchführen lassen.
Mit der Durchführung des Projekts beauftragt wurde das Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung. Dr. Christine Schweitzer führte das Projekt durch und hat es Ende 2021 abgeschlossen.